

Die Folgen vergangener Infektionen für das Sehvermögen bei Kindern

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ToggleDas Sehvermögen von Kindern spielt bei ihrer Entwicklung und ihrem Lernen eine Schlüsselrolle. Mit Beginn des Schuljahres werden Schüler häufiger krank. Doch neben Rachen, Nase und Lunge können auch die Augen betroffen sein. Dies erzählt Natalia Svishchova, Mitglied der Vereinigung der Kinderaugenärzte der Ukraine und Ärztin in der Kinderabteilung der Excimer-Klinik.
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Natalia Svishchova
Kinderaugenarzt Excimer-Zentrum
Saisonale Infektionen
Tatsächlich können viele Erkrankungen, die jedes Jahr im Herbst und Frühjahr als Infektions- oder Kontaktkrankheiten auftreten, Komplikationen an den Augen hervorrufen. Zu den häufigsten zählen Adenovirus-Infektionen und verschiedene akute Atemwegsinfektionen bei Kindern mit geschwächter Immunität. Dasselbe Covid verursacht in einigen Fällen eine intraokulare Entzündung.
Bei allen Virusinfektionen: SARS, Coxsackie, ECHO, kann sich eine oberflächliche Entzündung der Bindehaut oder der Augenlider entwickeln, d. h. eine Bindehautentzündung oder Blepharitis, wenn das Baby die Hygiene verletzt und sich mit den Händen die Nase reibt und dann seine Augen und Schleimsekrete dorthin gelangen. Dabei handelt es sich um die mildesten Erkrankungen, die aufgrund saisonaler Infektionen auftreten.
Bei Personen mit geschwächter Immunabwehr – häufig aufgrund erblicher Faktoren oder einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche – kommt es sogar bei Infektionen zu Entzündungen, die normalerweise nicht das Auge betreffen. Die Rede ist von TORCH-Infektionen: Toxoplasmose, Röteln, Cytomegalovirus, Herpes. Bei diesen Babys sind sie viel schwerwiegender und werden nicht nur durch oberflächliche, sondern auch durch tiefere Entzündungen kompliziert, insbesondere:
- Entzündung der Hornhaut – Keratitis;
- innere Strukturen des Auges, nämlich der Ziliarkörper – Iridozyklitis;
- die innere Oberfläche des Auges – Uveitis;
- Netzhaut – Retinitis;
- Sehnerv – Neuritis.

In solchen Fällen ist meist eine stationäre Behandlung erforderlich.
Bei oberflächlichen Entzündungen aufgrund saisonaler Infekte ist eine ambulante Behandlung meist ausreichend. Wenn Sie jedoch vor dem Hintergrund einer laufenden Nase oder einer akuten Virusinfektion der Atemwege bei Kindern, insbesondere im Kindergarten oder in der Schule, wo ihre Mikroflora ausgetauscht wird, eine Augenentzündung feststellen, die nicht innerhalb von ein oder zwei Tagen verschwindet, wenden Sie sich unbedingt an Ihren Arzt. Lichttherapie zur Inspektion. Der Arzt wird feststellen, welche Augenstruktur betroffen ist, und eine entsprechende Behandlung verschreiben.

Kindertrias: Masern, Röteln, Windpocken
Die häufigsten Infektionen im Kindesalter können auch Augenerkrankungen verursachen. Dabei handelt es sich vor allem um eine Bindehautentzündung bei Masern und Röteln.
Bei Windpocken kommt es, je nach Immunität, meist nicht zu einer Ausbreitung der Entzündung über die Schleimhaut bzw. Bindehaut hinaus. Ist der Ausschlag allerdings bereits abgeklungen, bleiben aber weiterhin Rötungen oder Lichtempfindlichkeiten bestehen, ist eine Untersuchung durch einen Augenarzt notwendig.
Systemische Erkrankungen
Viele systemische Erkrankungen gehen mit einer Augenentzündung einher. Im Einzelnen sind dies:
- Rheuma;
- Hyperthyreose;
- rheumatoide Arthritis;
- Tuberkulose.
Sie verursachen schwerwiegendere Augenschäden, die unbehandelt zu einem sekundären Katarakt (Linsentrübung) oder einem sekundären Glaukom (Abflussbehinderung der Augenflüssigkeit) führen können. Eine unbehandelte Netzhautentzündung oder eine nicht rechtzeitige Behandlung führt zur Vernarbung der Netzhaut (Chorioretinitis) und in der Folge zu irreversiblen Veränderungen.
Aus diesem Grund erfolgt die Behandlung solch schwerwiegender Erkrankungen immer in Zusammenarbeit mit entsprechenden Fachärzten. Dabei arbeitet der Augenarzt mit einem spezialisierten Facharzt – beispielsweise einem Rheumatologen oder einem Endokrinologen – zusammen. Werden diese Erkrankungen festgestellt, ist eine sofortige Einweisung in ein Krankenhaus erforderlich.

Wann sollte man einen Augenarzt aufsuchen?
Die Bindehaut des Auges ist dieselbe Schleimhaut wie die Bindehaut der Nase oder des Mund-Rachenraums. In der akuten Phase der Erkrankung rötet sich der Körper und es kommt zu einem durchsichtigen Schleimausfluss. In diesem Stadium sind vom Kinderarzt verschriebene lokale Antiseptika im Allgemeinen ausreichend.
Wenn jedoch nach 3–5 Tagen Behandlung mit antiseptischen Tropfen keine Besserung der Symptome eintritt – die Rötung bleibt bestehen oder die Lichtscheu nimmt zu, es treten Schmerzen bei der Bewegung des Auges auf, die Sehschwäche bleibt bestehen –, ist ein Besuch beim Augenarzt notwendig, um tiefere Entzündungen auszuschließen. Wenn die Therapie wirkungslos ist und die Ätiologie der Entzündung schwer zu bestimmen ist, verschreibt der Arzt Tests, unter anderem auf eine TORCH-Infektion.
Daher sollten Eltern wachsam sein und nicht nur auf den Allgemeinzustand des Babys, sondern auch auf den Zustand seiner Augen achten. Achten Sie darauf, ob die Rötung innerhalb von 3 Tagen zurückgegangen ist, ob sich das Kind über die grelle Sonne beschwert oder ob seine Sehkraft schlechter geworden ist. Es ist besser, rechtzeitig einen Augenarzt aufzusuchen, als sich später mit den langfristigen und schwierigen Folgen von Infektions- und Viruserkrankungen auseinandersetzen zu müssen.
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